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Wissenschaftliche Rezension

„Das Leseförderprojekt FiLBY. Ein Erfahrungsbericht aus vier Perspektiven“
Unter besonderer Berücksichtigung des Leselerngeräts CLELO

1. Einleitung

Der Sammelband liefert eine multiperspektivische Analyse des bayerischen Leseförderprogramms FiLBY (Fachintegrierte Leseförderung Bayern). Die Beiträge dokumentieren, wie evidenzbasierte Leseförderkonzepte mithilfe von Bildungsadministration, Lehrerfortbildung und Schulpraxis in den Unterricht überführt werden. Trotz bemerkenswerter Erfolge zeigen die Autor:innen Grenzen bei der nachhaltigen Umsetzung auf. Genau hier setzt das Leselerngerät CLELO als digitale Support‑Technologie an. Die Bedeutung evidenzbasierter Leseförderung ist durch zahlreiche Studien belegt, die insbesondere wiederholtes Lautlesen als effektive Methode zur Verbesserung der Leseflüssigkeit hervorheben (z. B. van den Bosch et al., 2022).

2. Inhalt und Aufbau des Sammelbandes

Perspektive: Wissenschaft

Kernthema: Theoretische Fundierung (Leseflüssigkeit, Lesestrategien) & Programm­evaluation

Zentraler Befund: Signifikante Zuwächse in Lesegenauigkeit, Tempo und Textverständnis (vgl. Zimmermann et al., 2020)

Perspektive: Bildungs­administration

Kernthema: Steuerung durch Kultusministerium & ISB, Ressourcenplanung

Zentraler Befund: Gelingender Wissenschaft‑Praxis‑Transfer setzt verbindliche Strukturen voraus

Perspektive: Lehrerfortbildung

Kernthema: Blended‑Learning‑Formate, Hospitationen, Coaching

Zentraler Befund: Lehrkräfte benötigen kontinuierliche Begleitung für differenzierte Förderung

Perspektive: Schulpraxis

Kernthema: Erfahrungsberichte, Unterrichtsmaterialien, Good Practice

Zentraler Befund: Motivation steigt, aber Zeit‑ und Differenzierungsaufwand bleibt hoch

3. Implementierungsherausforderungen

Die größte Barriere ist nicht das Fehlen evidenzbasierter Materialien, sondern deren skalierbare Einbettung in heterogene Klassen. Lehrkräfte berichten, dass individuelles Lautlesetraining, Fehlerfeedback und Fortschrittsdokumentation im Alltag oft hinten herunterfallen (vgl. Nation & Snowling, 2004).

4. CLELO als technologische Lösung
  • Individualisierung ohne Mehrarbeit – CLELO übernimmt zeitaufwändige Lautlese‑Begleitung.
  • Datenbasierte Förderentscheidungen – Fortschrittsberichte erscheinen direkt in einem Dashboard.
  • Motivation & Selbstwirksamkeit – Gamifizierte Rückmeldungen erhöhen Lesefreude (vgl. Guthrie et al., 2004).
  • Skalierbarkeit – Eine Lehrkraft kann mehrere Geräte parallel in Stationenarbeit einsetzen.
CLELO als Lösung zur Implementierung von FiLBY
CLELO als Lösung zur Implementierung von FiLBY
5. Kritische Reflexion

Evidenzlage FiLBY: Robust (quasi‑experimentelle Designs, Längsschnittdaten; vgl. Völlinger et al., 2021)

Technik‑Integration: CLELO adressiert den im Band beschriebenen Engpass (zeitnahes Feedback). Pilotstudien zur Wirksamkeit im FiLBY‑Setting stehen jedoch noch aus.

Digital Divide: Schulen ohne ausreichende Geräteausstattung benötigen Förderprogramme, um Chancengleichheit sicherzustellen.

6. Fazit

Der Sammelband demonstriert eindrücklich, wie schulische Leseförderung gelingen kann, wenn Wissenschaft, Administration und Praxis kooperieren. CLELO bietet das fehlende Bindeglied, um FiLBY auch unter realen Klassenbedingungen nachhaltig umzusetzen. Künftige Forschung sollte die Kombination FiLBY + CLELO empirisch evaluieren und die Langzeitwirkungen auf Lesekompetenz bis in die Sekundarstufe untersuchen.

7. Literaturverzeichnis

Guthrie, J. T., Wigfield, A., & Perencevich, K. C. (2004). Motivating reading comprehension: Concept-oriented reading instruction. Routledge.

Nation, K., & Snowling, M. J. (2004). Beyond phonological skills: Broader language skills contribute to the development of reading. Journal of Research in Reading, 27(4), 342–356.

van den Bosch, K., Segers, E., & Verhoeven, L. (2022). Enhancing reading fluency and comprehension through repeated reading interventions: A meta-analysis. Scientific Studies of Reading, 26(1), 1–23.

Völlinger, C., Wendt, H., & Souvignier, E. (2021). Förderung von Leseflüssigkeit in der Grundschule: Eine empirische Synthese. Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 35(3), 121–134.

Zimmermann, S., Richter, T., & Spörer, N. (2020). Wirkmechanismen von Leseförderprogrammen in der Primarstufe: Eine Metaanalyse. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 67(2), 101–116.

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